Parametric-Auction

Bei dieser Auktion gelten neben dem Preis weitere quantitative oder qualitative Parameter wie Skonto, Zahlungsziel, Lieferfristen etc. als variable Größen.

Partialklausel

Siehe Preisgleitklausel.

Payables Period

Siehe Days Payables Outstanding.

Peitschenschlageffekt

Siehe Bullwhip Effekt.

PEST(LE)-Analyse

Die PEST-, PESTLE- oder PESTEL-Analyse dient dazu, externe Faktoren und Einflussgrößen aufzudecken, die auf ein Unternehmen einwirken. Diese können politischer (P), ökonomischer (economical) (E), sozio-kultureller (S), und technischer (T) Natur sein. Darüber hinaus wurden diese später auch noch durch die Faktoren rechtlich (legal) (L) und ökologisch (ecological) (E) erweitert. Auch im Einkauf - vor allem im strategischen - spielen diese Faktoren eine wesentliche Rolle, da sie oft langfristige Entwicklungen beschreiben, die für strategische Entscheidungen berücksichtigt werden müssen. Ziel eines Unternehmens sollte es sein, durch eine Analyse der internen Stärken und Schwächen (SWOT-Analyse) herauszufinden, wie den genannten externen Herausforderungen entgegengewirkt werden kann, bzw. wo bei einem Unternehmen noch Schwachstellen vorliegen.

Pflichtenheft

(Lastenheft) Das Pflichtenheft beinhaltet eine umfassende Anführung der Forderungen, die ein Auftraggeber an die Lieferungen und Leistungen eines Lieferanten stellt. Auf Basis des Pflichtenheftes holt der Auftraggeber Angebote ein. Bekommt ein Lieferant den Zuschlag, entwickelt dieser aus dem Pflichtenheft ein Lastenheft, indem er seine avisierten Realisierungsvorhaben erläutert. Das Lastenheft stellt somit die Umsetzung des Pflichtenheftes dar und definiert, wie, wo und wann die Forderung realisiert wird. In der Regel erarbeitet der Lieferant dafür einen Projektstrukturplan mit abgeleiteten Arbeitspaketen aus.

Point of Purchase

Der Point of Purchase (PoP) beschreibt aus Konsumentensicht den Ort des Einkaufs. Der PoP ist somit das Pendant zum PoS, der aus Sicht des Händlers den Verkaufsort bezeichnet.

Point of Sale

Als Point of Sale (PoS) wir der Verkaufsort einer Ware bezeichnet. Der Point of Sale ist demnach der Ort, an dem der Kunde unmittelbar mit der Ware in Kontakt kommt und mittels Werbemaßnahmen zum Kauf animiert werden kann. Aus Sicht des Käufers wird vom

Point of Purchase (PoP) gesprochen.

Pooled Purchasing

Pooled Purchasing ist ein Oberbegriff für sämtliche Arten von Einkaufskooperationen. Siehe dazu auch Collective Sourcing.

Portfolioanalyse

Die Portfolioanalyse ist ein Instrument, welches ursprünglich aus der Finanzwirtschaft stammt und die Zusammensetzung eines Wertpapierdepots unter Berücksichtigung von Rendite und Risikogesichtspunkten beschreibt. Später wurde die Portfolioanalyse modifiziert und zählt zu den am weitesten verbreiteten Analyseinstrumenten des strategischen Managements. Insbesondere in der strategischen Unternehmensberatung findet die Portfolioanalyse breite Anwendung (McKinsey Portfolio, BCG Matrix). Der Portfolioansatz lässt sich jedoch ebenso auf Einkauf und Beschaffung übertragen und ist in diesem Kontext als Beschaffungsportfolio bekannt.

Potenzialanalyse


Eine umfangreiche Potenzialanalyse stellt die Basis für eine grundlegende Neustrukturierung eines Beschaffungsressorts dar. In intensiver Detailarbeit werden erst eine Fülle von Daten erhoben und analysiert, um dann von dem Informationspool Optimierungspotenziale abzuleiten. Gleichzeitig schafft dieser umfangreiche Pool die Grundlage, einen tragfähigen Instrumenten-Mix zur Ausschöpfung der ermittelten Potenziale zu identifizieren. Die Potenzialanalyse umfasst unter anderem folgende Bearbeitungsschritte:


1. Betrachtung der Absatz und Beschaffungsmärkte

2. Analyse der Aufbau- und Ablauforganisation der Beschaffung innerhalb des Geschäftsprozesses

3. Eruierung der Warengruppen und Lieferantenstruktur

4. Aufnahme der Lieferantenanforderungen und -präferenzen


Auf dieser Grundlage wird ein Kostensparpotential bezogen auf die Volumina der analysierten Warengruppen ermittelt. Mit dieser Analyse, die in der Regel zwei bis vier Wochen Zeit in Anspruch nimmt, wird die Basis für eine individuelle Strategie zur Beschaffungsoptimierung geschaffen. Eine Potenzialanalyse ohne externe Hilfe durchzuführen bringt meist wenig Erfolg, denn Berater reagieren unvoreingenommener und sind vor allem von internen Machtstrukturen unabhängig.

PPS-System

PPS bezeichnet die Produktionsplanung und Steuerung. Ziel ist es kurze Durchlaufzeiten, Termineinhaltung, optimale Bestandshaltung und die wirtschaftliche Nutzung von Betriebsmitteln zu generieren. Ein PPS-System ist ein Computerprogramm oder ein System aus Computerprogrammen, das den Anwender bei der hiermit verbundenen Datenverwaltung unterstützt. Viele PPS-Systeme sind integrierter Bestandteil eines ERP-Systems.

Preis-Auktion

Siehe Ranking-Auction.

Preisdifferenzierung

Eine Preisdifferenzierung liegt vor, wenn ein Unternehmen identische Produkte zu unterschiedlichen Preisen auf Grundalge bestimmter Kriterien anbietet. Es werden verschiedene Arten der Preisdifferenzierung unterschieden: räumliche und zeitliche Preisdifferenzierung, die Preisdifferenzierung nach Auftragsgröße, die Preisdifferenzierung nach Kundengruppen, die Preisdifferenzierung nach dem Absatzweg sowie die Preisdifferenzierung nach der Jahreszeit.

Preisgleitklausel

(Partialklausel, Totalklausel) Eine Vereinbarung zwischen Lieferant und Abnehmer in Form eines Liefervertrages, die dem Lieferant erlaubt, den Preis für ein zu lieferndes Gut in Relation zu der Entwicklung einer Basisgröße, zum Beispiel einem Rohstoffindex, zu setzen. Die Preisgleitklausel hat somit zum Ziel, dass der Lieferant seine Beschaffungsrisiken auf den Abnehmer übertragen kann falls sich zum Beispiel die Vertragsdauer über einen längeren Zeitraum erstreckt und die Kosten zur Herstellung über diesen Zeitraum schwanken könnten. Darüber hinaus kann der Abnehmer jedoch auch direkt von den möglichen Konjunktur- oder Marktveränderungen profitieren.

Preisgültigkeit

Die Preisgültigkeit definiert den Zeitraum und/ oder Zeitpunkt bis zu dem ein zwischen Lieferant und Abnehmer vereinbarter Preis, beziehungsweise ein vom Lieferanten angebotener Preis, für ein bestimmtes Beschaffungsgut verbindlich gültig ist.

Preisrisiko

Unter dem Preisrisiko wird das Risiko verstanden, dass sich die Preise von Beschaffungsgütern zu Ungunsten des beschaffenden Unternehmens verändern. Gründe für Preisrisiken sind zum Beispiel die natürliche oder künstliche Angebotsverknappung eines Gutes, ein hohes Marktwachstum und damit einhergehend eine steigende Nachfrage nach einem Gut, eine hohe Kapazitätsauslastung bei den Anbietern, Anbieterabsprachen, Unternehmenskonsolidierungen auf Anbieterseite sowie Preisvolatilität bei börsengehandelten Gütern (siehe auch Verkäufermärkte). Ein Instrument zur Absicherung gegen Preisrisiken können beispielsweise Optionsgeschäfte, Preisgleitklauseln sowie die Vereinbarung von Festpreisen oder langfristigen Verträgen sein.

Preisstrukturanalyse

Bei einer Preisstrukturanalyse handelt es sich um ein Instrument mit dem versucht wird, die Preiskalkulation des Lieferanten nachzuvollziehen. Der Preis des zu untersuchenden Gutes wird hierzu in seine Kosten- und Gewinnbestandteile aufgeschlüsselt. Somit kann die kurz- und langfristige Preisuntergrenze des Lieferanten, und damit sein Verhandlungsspielraum, ermessen werden. Die Preisstrukturanalyse ist also ein Hilfsmittel für Preisverhandlungen. In Kombination mit einer Wertanalyse und einem Benchmarking gewinnt das beschaffende Unternehmen darüber hinaus noch tiefer gehende Erkenntnisse über das Beschaffungsgut, dessen Komponenten und Bauteile sowie einen angemessenen Angebotspreis des Lieferanten. Oftmals lassen sich somit Potenziale in den Prozessen des Lieferanten feststellen, die dann zum gegenseitigen Vorteil gemeinsam realisiert werden können.

Primärbedarf

Der Primärbedarf beschreibt den Bedarf eines Unternehmens an verkaufsfähigen Produkten. Zu derartigen Produkten zählen neben den Enderzeugnissen auch die verkaufbaren Zwischenprodukte. Der Bedarf dieser Produkte orientiert sich an den Kundenaufträgen beziehungsweise Absatzplänen. Der Sekundärbedarf wird vom Primärbedarf abgeleitet.

Primärmarktforschung

(Field Research) Die Primärmarktforschung greift auf Informationen zurück, die am Entstehungsort generiert werden. Bei dieser erstmaligen und direkten Untersuchung der Marktteilnehmer werden also neuartige Daten erhoben, beispielsweise durch Befragungen, Beobachtung oder Experimente. Das Pendant der Primärmarktforschung ist die Sekundärmarktforschung.

Probekauf

Beim Probekauf handelt es sich um den Kauf eines Musters durch ein Unternehmen. Ist der Käufer mit dem Produkt zufrieden, bestellt er eine größere Menge. Dabei kann er davon ausgehen, dass diese bestellte Ware die identischen Eigenschaften wie die Probe hat, denn diese gelten als zugesichert. Besitzt das gekaufte Produkt nicht diese Eigenschaften, kann der Käufer eine Mängelrüge geltend machen.

Procure to Pay

Siehe Purchase to Pay.

Procurement Performance Analysis

Siehe Einkaufscockpit.

Product Costing

Siehe Produktkostenkalkulation.

Product Lifecycle Costing

Siehe Total Cost of Ownership.

Produktentwicklung

Die Produktentwicklung umfasst die Kreierung neuer beziehungsweise das Verbessern bestehender Produkte. Eine Produktentwicklung wird in der Regel initiiert, indem ein Unternehmen neue Kundenbedürfnisse identifiziert und diese nun durch ein neues Produkt zu befriedigen versucht. Der Prozess der Produktentwicklung ist abgeschlossen, wenn ein Produkt serienreif und absatzfähig ist.

Produktionskosten

Die Produktionskosten beziehen sich auf all die Kosten, die der Einkauf in einem Unternehmen zur Herstellung eines Produktes aufwenden muss Die Produktionskosten setzen sich in der Regel aus variablen, also diejenigen Kosten die sich kongruent zur betrachteten Bezugsgröße verändern, und fixen Kosten, folglich diejenigen Kosten, die hinsichtlich der betrachteten Bezugsgröße konstant bleiben, zusammen. Bei Preis- sowie Produktionsentscheidungen stellen die Produktionskosten eine maßgebliche Größe dar.

Produktivitätskennzahlen

Produktivitätskennzahlen stellen eine Beziehung zwischen dem Input und dem Output eines Untersuchungsobjektes her. Beispiel für Produktivitätskennzahlen:


Anzahl abgewickelter Sendungen pro Personalstunde = Anzahl eingehender Sendungen / Anzahl der Mitarbeiterstunden

Eine Optimierung der abgewickelten Sendungen pro Personalstunde kann durch die Automatisierung der Prozesse erreicht werden.


Auslastung der Transportmittel = tatsächliche Einsatzstunden * 100 / mögliche Einsatzstunden der Transportmittel

Die Auslastung der Transportmittel gibt an wie stark die vorhandenen Kapazitäten an Transportmitteln ausgelastet sind. Je höher der Auslastungsgrad, desto geringer sind die Opportunitätskosten des Fuhrparks.


Flächennutzungsgrad = belegte Regalfläche * 100 / Gesamtlagerfläche

Eine Verbesserung des Flächennutzungsgrades kann durch Outsourcing des Lagers, Just-in-time und die Vergabe der Lageraktivitäten an externe Dienstleister erreicht werden.

Produktkostenkalkulation

Unter Produktkostenkalkulation wird der Prozess verstanden, der sich auf die Ermittlung und die differenzierte Betrachtung aller mit der Produktion und dem Verkauf eines Produktes verbundenen Kosten bezieht. Hierbei werden neben Materialkosten ebenso all jene Kosten berücksichtigt, die mit dem Transport des fertigen Produktes zum Kunden in Verbindung stehen. Als Hilfsmittel für die Produktkostenkalkulation dienen Stücklisten.

Produktlebenszyklus

Beim Produktlebenszyklus handelt es sich um ein Konzept, welches davon ausgeht, dass die Marktphase eines Produktes in charakteristische Phasen unterteilt werden kann und einem glockenförmigen, idealtypischem Verlauf folgt. Es wird eine begrenzte Lebensdauer des Produktes unterstellt. Kritiker heben diesen Aspekt des Produktlebenszyklus daher häufig hervor. Eine Vielzahl von Produkten, so zum Beispiel die weltbekannte Coca Cola, folgen nicht dem idealtypischen Verlauf den das Produklebenszyklus-Konzept unterstellt. Des Weiteren können Trends den Produktlebenszyklus eines Produktes verlängern oder ein längst aus dem Markt verschwundenes Produkt wieder aufleben lassen. Als Beispiel hierfür dienen die Retro-Konzepte der Sportartikelhersteller Adidas und Puma oder die Getränkemarke Afri Cola. Der Produktlebenszyklus eines Produktes lässt sich in vier Phasen unterteilen, wie die folgende Grafik zeigt. Während der Einführungsphase wirbt das Unternehmen für das Produkt. Durch die Marketingaktivitäten steigen die Verkaufszahlen und dadurch der Umsatz langsam an. Aufgrund der vorangegangenen Kosten für die Entwicklung des Produktes sowie die Marketingausgaben wird in dieser Phase des Produktlebenszyklus noch kein Gewinn erwirtschaftet. Die Wachstumsphase ist durch einen starken Anstieg der Verkaufszahlen gekennzeichnet. Trotz weiterhin hoher Marketingausgaben werden in dieser Phase des Produktlebenszyklus erstmals Gewinne erwirtschaftet. Die Reifephase ist die längste und profitabelste Phase des Produktlebenszyklus. Gegen Ende dieser Phase sinken die Gewinne. Wettbewerber treten in den Markt ein und erhöhen die Konkurrenz im Markt. Mit Hilfe geeigneter Marketingaktivitäten oder der Einführung von Produktvariationen lässt sich die Reifephase des Produktes verlängern. Während der Degenerationsphase schrumpfen die Marktanteile des Produktes und Umsatz sowie Gewinn sinken. Das Produkt ist nicht mehr profitabel und wird aus dem Produktportfolio des Unternehmens genommen. Implikationen für den Einkauf ergeben sich aus dem Produktlebenszyklus-Konzept in der Produktenstehungsphase, die der Marktphase vorausgeht. In dieser Phase ist es die Aufgabe des Einkaufs aktiv auf den Entstehungsprozess des Produktes Einfluss zu nehmen. Da ca. 80 Prozent der späteren Kosten eines Produktes in der Entwicklungsphase festgelegt werden, ist dies von großer Bedeutung. Siehe Design to Cost, Produktlebenszykluskostenrechnung.

Produktlebenszykluskostenrechnung

Siehe Product Lifecycle Costing.

Produktwertanalyse

Die Produktwertanalyse zielt auf die Kostensenkung der Produkte, beziehungsweise deren Bestandteilen bei vorgegebenen Funktionen und Eigenschaften ab. Dabei wird das zu betrachtende Produkt in seine Einzelbestandteile zerlegt und die strategisch signifikanten Elemente werden von den strategisch unrelevanten Teilen getrennt sowie anschließend nach Kostenkriterien bewertet. Der Vorteil der Produktwertanalyse ist darin zu sehen, dass die Funktionen und Objekte eines Gutes ganzheitlich abgebildet werden können. Zusätzlich kann ein höherer Transparenz- und Informationsgrad bei der Beschaffung einzelner Produkte erzielt werden. Die Produktwertanalyse ist mit der Nutzwertanalyse verwandt.

Profit Center

Profit Center sind organisatorische Einheiten, die ein Unternehmen zur internen Steuerung bildet. Dabei strebt jede dieser eigenverantwortlichen Einheiten nach einer Maximierung des persönlichen Gewinns. Ziel ist es, ein Unternehmertum im Unternehmen zu schaffen und ein Kunden-Lieferantenverhältnis auf interne Tätigkeiten zu übertragen.

Profitabilität

(Rentabilität) Die Profitabilität ist eine elementare Kennzahl der Erfolgsmessung, die den Erfolg einer Kapitalanlage in das Verhältnis zu dem eingesetzten Kapital setzt. Somit lässt sich der Gewinn des eingesetzten Kapitals für einen bestimmten Zeitraums errechnen. In der unternehmerischen Praxis sind die beiden Kennzahlen Gesamtkapitalrentabilität (Gewinn/Gesamtkapital) und Eigenkapitalrentabilität (Gewinn/Eigenkapital) weit verbreitet.

Programmorientierte Bedarfsermittlung

Die Ermittlung des Bedarfs erfolgt durch Stücklistenauflösung (Stücklisten) eines Produktes. Voraussetzung ist ein prognostizierbarer Bedarf oder ein fester Kundenauftrag. 

Programmorientierte Disposition

Die programmorientierte Disposition arbeitet zukunftsorientiert, das heißt der zukünftige Bedarf wird mengengenau aus dem avisierten Produktionsprogramm mit Hilfe von Stücklisten beziehungsweise Rezepturen ermittelt. Die Bestandsführung erfolgt ebenfalls zukunftsorientiert, indem dieser berechnete Lagerabgang vom aktuell verfügbaren Bestand subtrahiert wird. Auf diesem Weg ist erkennbar, wann in der Zukunft ein Lagerzugang erfolgen muss. Entsprechend wird auch die Bestellmenge immer wieder neu auf Basis der aktuellen Bedarfssituation optimiert. Die programmorientierte Beschaffung wird sowohl bei der Vorratsbeschaffung als auch bei der lagerlosen Beschaffung verwendet. Das Pendant der programmorientierten ist die verbrauchsorientierte Disposition.

Prokura

Prokura stellt eine Vollmacht dar, die der Inhaber eines Unternehmens, oder dessen gesetzlicher Vertreter, einer Einzelperson beziehungsweise einer Personengruppe gemeinschaftlich erteilen kann. Diese Art der Vollmacht muss im Handelsregister eingetragen werden, da sie zu allen Geschäften berechtigt, die ein Handelsunternehmen mit sich bringt. Die Rechte des Prokuristen lassen sich in der Außendarstellung nicht beschränken; der Prokurist darf also Rechtsgeschäfte vornehmen, auch wenn dies nicht dem Willen des Inhabers entspricht. Der Prokurist muss bei der Unterzeichnung seine Vollmacht offenlegen, dies geschieht in der Regel mit dem Zusatz ppa (per procura).

Prozessanalyse

Die Prozessanalyse dient dazu, ein möglichst eindeutiges Bild der in einem Unternehmen ablaufenden Prozesse zu gewinnen und diese kritisch zu hinterfragen. Dabei werden die Unternehmensprozesse hinsichtlich der Wettbewerbsfaktoren: Zeit, Qualität, Kosten und Flexibilität überprüft. Mit Hilfe von Benchmarking und der Prozesskostenrechnung werden Schwachstellen und Einsparpotenziale identifiziert.

Prozessbezogenes Sourcing

Siehe Collaborative Engineering.

Prozesskostenrechnung

Die Prozesskostenrechnung dient dazu, die Kosten indirekter Unternehmensbereiche besser planen, steuern und auf die Produkte und Leistungen eines Unternehmens zurechnen zu können. Dabei folgt die Prozesskostenrechnung der Öffnet internen Link im aktuellen Fenster Wertkette eines Unternehmens. Im Rahmen einer Tätigkeitsanalyse werden die Tätigkeiten der indirekten Leistungsbereiche identifiziert und Haupt- und Teilprozessen zugeordnet. Im Anschluss werden die Kosten indirekter Leistungsbereiche den identifizierten Aktivitäten in Abhängigkeit von sogenannten Kostentreibern zugeordnet. Hieraus werden nun Prozesskostensätze ermittelt, die es ermöglichen die prozessbezogenen Gemeinkosten auf die Produkte des Unternehmens zu verrechnen. Ziele der Prozesskostenrechnung sind die Schaffung von Kostentransparenz in den indirekten Leistungsbereichen, die Sicherstellung eines effizienten Ressourcenverbrauchs und die verursachungsgerechte Verrechnung interner Leistungen des Unternehmens.

Prozessmanagement

Das Ziel des Prozessmanagements besteht darin, Prozesse in Hinblick auf die Faktoren Effektivität und Effizienz zu optimieren und somit einen höheren Kundennutzen zu schaffen. Dabei ist es irrelevant, ob ein externer oder ein interner Kunde betroffen ist. Somit beinhaltet das Prozessmanagement die zielorientierte Planung, Steuerung und Kontrolle von Prozessen. Dabei kommen unter anderem folgende Kennzahlen zum Einsatz:


Durchschnittliche Vorlaufzeit für eine Bestellung = Summe (Bedarfszeitpunkt der Banf * 100) / Summe der BANF

Die durchschnittliche Vorlaufzeit für eine Bestellung gibt an, wie lange der Einkauf im Schnitt Zeit für Anfragen und Angebotsauswertungen hat. Dabei ist für den Einkauf ein möglichst hoher Wert anzustreben. Ad-hoc Bestellungen haben einen negativen Einfluss auf diese Kennzahl. 


Durchschnittliche Durchlaufzeit einer Bestellung = Summe (Bedarfszeitpunkt der BANF * 100) / Summe der Bedarfsanforderungen

Die durchschnittliche Durchlaufzeit einer Bestellung zeigt an, wie lange der Einkauf für die Durchführung einer Bestellung benötigt. Dabei sind möglichst kurze Durchlaufzeiten anzustreben.


Durchschnittlicher Bestellwert = Einkaufsvolumen / Summe der Bestellungen

Der durchschnittliche Bestellwert zeigt das Verhältnis von Bestellungen zum Bestellwert. Bestellungen mit geringem Wert sind ineffizient, da sie in der Regel meist genauso aufwändig sind wie Bestellungen mit hohem Wert. Hohe Werte im Zeitablauf oder Branchenvergleich sind anzustreben.


Einkaufsvolumen je Einkäufer = EKV Gesamt / Summe der Einkäufer

Das Einkaufsvolumen je Einkäufer zeigt den Anteil jedes Einkäufers am gesamten Einkaufsvolumen. Hohe Anteile sind ein Zeichen für eine hohe Leistungsfähigkeit des Einkäufers. Die Kennzahl kann in Relation zu Materialgruppen, Artikel oder Bestellungen je Einkäufer gestellt werden.


Bestellungen je Einkäufer = Summe der Bestllunge / Anzahl Einkäufer

Die Kennzahl zeigt den Bestellaufwand je Einkäufer. Kann in Relation zum Einkaufsvolumen je Einkäufer gesetzt werden.


Anteil administrativer und dispositiver Tätigkeiten = Arbeitszeit für administrative und dispositive Tätigkeiten / Gesamt Arbeitszeit

Zeigt die Belastung der Einkäufer mit nicht wertschöpfenden Tätigkeiten. Es sollte eine Minimierung dieser administrativen und dispositiven Tätigkeiten angestrebt werden.

Prozessoptimierung

Grundlage der Prozessoptimierung ist die prozessorientierte Betrachtungsweise der gesamten betrieblichen Abläufe. Die bestehenden operativen und strategischen Prozesse im Einkauf und an den Schnittstellen werden aufgenommen und bewertet. Dies ermöglicht die Identifizierung der Schwachstellen im bestehenden Prozessmodell und die Herbeiführung notwendiger Veränderungen. Operative Aufgaben können hierbei zum Beispiel die Erstellung eines Prozessmodells oder die Nutzung von Formalien sein. Strategische Ziele sind zum Beispiel die Einführung einer Prozessorganisation, Redesign und Erweiterung bestehender Prozesse im strategischen Einkauf, oder die Standardisierung von Prozessen vom Einkauf zu Schnittstellen und Lieferanten.

Pufferlager

Pufferlager sind Kurzzeitlager, die zwischen zwei Produktionsstufen, häufig auch im Wareneingangsbereich, angesiedelt werden, um einen reibungslosen Produktionsprozess gewährleisten zu können, indem bei Störfällen vor oder nach der jeweiligen Produktionsstufe die notwendigen Ressourcen verfügbar sind.

Purchase to Pay

(Procure to Pay) Dem Purchase to Pay Prozess werden all jene Aktivitäten zugeordnet, die zwischen dem Einkauf und der Zahlung eines Produktes oder einer Dienstleistung liegen.

Purchasing Balanced Scorecard

Anwendung der Balanced Scorecard auf den Einkaufsbereich einer Unternehmung. Es wird eine Subscorecard entwickelt, deren Zweck die Visualisierung einkaufsrelevanter Kennzahlen ist. Die Einkaufskennzahlen werden den vier Perspektiven der Balanced Scorecard des Unternehmens (Finanz-, Kunden-, Interne Geschäfts sowie Lern- und Entwicklungsperspektive) zugeordnet. Die Purchasing Balanced Scorecard dient somit als Subscorecard der Balanced Scorecard dem Zweck der Operationalisierung von Unternehmenszielen durch die Definition von Einkaufszielen. Ein direkter Wirkungszusammenhang zwischen den Einkaufszielen und Unternehmenszielen kann hierdurch sichergestellt werden und der Beitrag des Einkaufs auf das Unternehmensergebnis wird transparent und messbar. Des Weiteren werden die Aktivitäten des Einlaufs stringent auf die Unternehmensvision ausgerichtet.

Purchasing Card

Bei einer Purchasing Card handelt es sich um ein Instrument zur kontrollierten dezentralen Beschaffung. Dabei erhält ein autorisierter Mitarbeiter eine Purchasing Card, die es ihm ermöglicht unter Angabe der Daten seiner Card eine Bestellung über die E-Procurement Lösung eines Lieferanten auszulösen. Nach Autorisierung des Karteninhabers bei einer zwischengeschalteten Purchasing Card Organisation werden die Waren ausgeliefert. Die Zahlung erfolgt innerhalb weniger Tage; der Rechnungsempfänger hingegen erhält eine monatliche Rechnung und zahlt einmalig die Gesamtsumme aller Einzelrechnungen.

Die Purchasing Card garantiert somit das Auseinanderfallen von Erwerbs- und Zahlungszeitpunkt und trägt zur Optimierung des Verbindlichkeitsmanagements und Working Capitals bei.

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