Factoring

(Forderungszession) Beim Factoring handelt es sich um eine Finanzdienstleistung, die den Verkauf von Forderungen beinhaltet. Ein Factor kauft dabei die Forderungen seines Factoring-Kunden (auch Anschlusskunde, Anschlussfirma, Klient, Zedent oder Anwender genannt). Der Kaufpreis der Forderungen ergibt sich aus dem tatsächlichen Wert der Forderungen abzüglich der Gebühr und dem Zins, den der Factor für seine Leistung verlangt. Der Factor selbst tritt nun gegenüber den Kunden seines Klienten als Kreditor auf. Ziel des Factoring-Kunden ist die Realisierung eines direkten Zahlungseingangs auch bei erst späterer Fälligkeit der Forderungen, die Minimierung des Forderungsausfallrisikos sowie die Entlastung von allen mit dem Forderungsmanagement verbundenen Aufgaben.

Fair-Trade Zertifizierung

(Nachhaltiger Handel)Fair Trade transportiert die Idee einer solidarischen Partnerschaft mit Erzeugern in Dritte-Welt-Länder. Dabei wird auf ein Produkt ein zusätzlicher Preis aufgeschlagen. Unter anderem soll durch diesen Preisaufschlag sichergestellt werden, dass alle Teile der Lieferkette zu menschenwürdigen Bedingungen arbeiten können. Auch wenn der derzeitige Anteil von Fair-Trade-Produkten am Gesamtmarkt außerordentlich gering ist, so erfährt dieses Segment zunehmend Beachtung. Zu derartigen Fair trade Produkten zählen oftmals Güter, die auf dem Weltmarkt einem starken Preisdruck bzw. Preisverfall unterliegen, wie zum Beispiel Bananen oder Kakao. Da der Begriff Fair Trade nicht normiert ist, gibt es eine Vielzahl von Organisationen, die Produkte prüfen und dann mit einem Label kennzeichnen; einer der größten ist die Fair Trade Labeling Organization.

Fehlerkosten

Wenn ein Lieferant ein Produkt liefert, das nicht die vereinbarten Produktmerkmale erfüllt, so entstehen Fehlerkosten, die unterschiedlicher Natur sein können, zum Beispiel Imageverlust beim Kunden, Reklamationsbearbeitung oder Nacharbeit in der Produktion. Bei Minderlieferungen wird hingegen von Fehlmengenkosten gesprochen.

Fehlmengenkosten

Fehlmengenkosten entstehen durch Minderbelieferungen und sind somit abhängig vom Lieferservicegrad. Je höher der Lieferservicegrad, desto geringer die Fehlmengenkosten. Gründe für den Anfall von Fehlmengenkosten sind unter anderen die späte Bestellung durch den Einkauf, schlechte Qualität, beschädigte Ware oder falsche gelieferte Ware. Dabei können Fehlmengen im schlimmsten Fall zu Produktionsstillstand und damit einhergehend zu Vertragsstrafen führen.

Fehlmengenquote

Die Fehlmengenquote stellt, in Kombination mit der Lieferausfallquote und dem Lieferbereitschaftsgrad, ein Instrument dar, um Lieferanten zu bewerten. Die Fehlmengenquote erlaubt Rückschlüsse auf den Umfang der Fehlmengenkosten: beide Parameter verhalten sich proportional.

Formel:

Fehlermengenquote = Anzahl Lieferungen mit Fehlmenge / Anzahl der Lieferungen

Fertige Erzeugnisse

Als fertige Erzeugnisse werden diejenigen Produkte bezeichnet, welche die gesamte Wertschöpfung durchlaufen haben und zum Verkauf bereit stehen.

Fertigungstiefe

(Wertschöpfungstiefe) Die Fertigungstiefe eines Unternehmens misst den Anteil der von einem Unternehmen in einer Wertschöpfungskette (Supply Chain) erbrachten Leistungen bei der Gütererstellung. Unter Tiefe wird dabei die vertikale Ausdehnung innerhalb der Supply Chain, also in Richtung vor- und nachgelagerter Wertschöpfungsstufen verstanden. Die Wertschöpfung bezieht sich auf die Herstellung von Gütern durch den Einsatz von Produktionsfaktoren. Sind in einem Unternehmen alle Wertschöpfungsstufen vom Rohstoffabbau bis zum fertigen Produkt vorhanden, so existiert die höchst mögliche Fertigungstiefe. Zu den Wertschöpfungsstufen entlang der Supply Chain zählen auch Aktivitäten wie Forschung und Entwicklung, Transport, Kundendienst oder Qualitätsprüfung. Die Fertigungstiefe eines Unternehmens lässt sich durch vertikales Outsourcing verringern. In diesem Kontext spielen insbesondere Make or Buy Entscheidungen sowie strategische Entscheidungen bezüglich der Konzentration auf die Kernkompetenzen eines Unternehmens eine Rolle.


Formel:

Fertigungstiefe = Materialaufwand / (Umsatz +/- Bestandsveränderung + Eingenleistungen) * 100

Festpreis

Festpreisvereinbarungen haben zum Gegenstand, dass sowohl für den Abnehmer als auch den Lieferanten der Preis in der Vertragslaufzeit determiniert ist. Dem Vertragsrücktritt bzw. der Änderung des Preises sind dadurch enge Grenzen gesetzt. Dabei muss der Preis während der Vertragslaufzeit nicht fix sein, sondern es kann auch ein im Zeitablauf sinkender oder steigender Preis vereinbart werden. Eine andere Art der Preisvereinbarung stellt die Preisgleitklausel dar.

Fifo-Verfahren

Fifo steht für First in First out und beschreibt eine Methode, um Verbrauchsmengen monetär zu bewerten.

Im Gegensatz zum Lifo-Verfahren wird hier angenommen, dass zuerst eingelagerte Artikel auch zuerst wieder verbraucht werden. Das Fifo-Verfahren ist insbesondere bei verderblichen Produkten anzuwenden.

Filialkommissionierung

Siehe Kundenkommissionierung.

Financial Supply Chain Management (FSCM)

Als die Financial Supply Chain eines Unternehmens wird der monetäre Teil der Logistikkette verstanden, der parallel zur physischen Supply Chain eines Unternehmens verläuft. Dabei setzt die Financial Supply Chain als finanzielle Wertschöpfungskette bereits vor der Geschäftsanbahnung an und unterstützt den geschäftsübergreifenden Handel bis zur Zahlungsabwicklung. Die Financial Supply Chain zielt darauf ab, die unternehmensübergreifenden Finanzprozesse zwischen Lieferanten, Herstellern, Kunden und anderen Dienstleistern zu ermöglichen.

First Tier Lieferant

Direkter Lieferant (Systemlieferant) eines Herstellers (OEM).

Five Forces

Das Five Forces Modell geht auf den US-amerikanischen Ökonomen Michael E. Porter zurück und beschreibt die Marktkräfte im Wettbewerb. Diese Marktkräfte sind Einflüsse auf ein Unternehmen durch Zulieferer, Kunden, neue Wettbewerber, Mitbewerber und Ersatzprodukte (Substitute) sowie deren jeweiliger Verhandlungsmacht. Um die Angebote eines Lieferanten kritisch zu hinterfragen und dessen Position im Wettbewerb zu analysieren, bietet sich das Five Forces Model von Porter an.

Flächennutzungsgrad

Siehe Produktivitätskennzahlen.

Forderungszession

Siehe Factoring.

Forward Sourcing

Siehe Collaborative Engineering.

Fourth Party Logistics-Anbieter (4PL)

Als Fourth Party Logistics-Anbieter (4PL) werden firmenexterne Logistikdienstleister definiert, deren Kernkompetenz in der Übernahme von Transport, Umschlag und Lagerung für ihre Kunden liegt, wobei dieser kein Anlagevermögen, sondern ausschließlich sein Know-How sowie Dienstleistungen (wie z.B. Fuhrparkmanagement) zur Verfügung stellt.

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